3 months in Pakistan
Dieses Jahr hatte ich die Gelegenheit, drei unvergessliche Monate lang den Karakorum in Pakistan zu besuchen. Pakistan ist eines meiner bevorzugten Reiseziele für den Bergsport. Dieses Land ist reich an unglaublichen Schätzen: großartige Gipfel, majestätische Täler und einfach atemberaubende Landschaften, aber auch die Kultur ist mannigfaltig, und die Menschen sind die liebenswürdigsten und gastfreundlichsten Leute, die ich jemals kennengelernt habe. In Pakistan befinden sich fünf der weltweit höchsten Berge: K2, Broad Beak, Gasherbrum 1 und Gasherbrum 2 sowie Nanga Parbat. Die schneereichen Winter bieten ideale Voraussetzungen für den Abfahrtslauf, während der Sommer perfekt für Trekking und Bergsteigen ist.
Dieses Jahr kam ich Anfang April nach Pakistan, um eine Gruppe von Freeriders bei den Dreharbeiten eines Skifilms im Herzen des Karakorum anzuleiten und zu unterstützen. Im Rahmen dieses Projekts verbrachten wir allein 3 Wochen auf dem Nobande-Sobande-Gletscher, um nach traumhaften Landschaften zu suchen, die wir mit unseren Kameras einfangen konnten. Dann überquerten wir den Pass Skam und erreichten den Biafo-Gletscher: eine 130 km lange Skitour auf dem riesigen pakistanischen Gletscher, umgeben von den herrlichen pakistanischenBergspitzen.
Nach dieser ersten Skitour versuchte ich mit meinem Freund Yannick Graziani, auf Skiern den Spantik (7.000 m) zu besteigen. Leider bestand infolge eines heftigen zehntägigen Schneefalls hohe Lawinengefahr, sodass wir uns geschlagen geben mussten, ohne den Gipfel erreicht zu haben. Ende Mai beschlossen wir aufzugeben, deshalb stiegen wir über das Dhappa-Tal ab, um die „niedrigeren“ Berge (mit mehr als 5.400 m) zu erkunden, wo wir auf dem frischen und staubigen Schnee Ski fahren konnten. In diesem Tal kamen wir auch durch winzige Dörfer, deren Bevölkerung niemals zuvor Menschen aus dem Westen begegnet war.
Nach dieser sechswöchigen Reise kehrte ich heim nach Frankreich und blieb drei Wochen lang bei meiner Familie.Am 20. Juni begab ich mich wieder nach Pakistan, um mit meinen Kameraden Masha Gordon und Yannick Graziani den Gasherbrum 2 (8.035 m) zu besteigen. Wir befanden uns im Herzen des Karakorum auf dem Baltoro, dem größten Gletscher von Pakistan, mit einer Länge von über 100 km. Wir brauchten zu Fuß eine Woche, um unseren Stützpunkt am Fuße des Gasherbrum 1 und 2 zu erreichen.Nachdem wir uns 3 Wochen lang akklimatisiert hatten, versuchten wir am 19. Juli den Gipfel des Gasherbrum 2 zu erklimmen. Während der Nacht schneite es jedoch, nachdem wir das Lager 4 in einer Höhe von 7.400 m passiert hatten, und es bildete sich eine mehr als 40 cm dicke Schneeschicht. Trotzdem versuchten wir am nächsten Morgen, den Gipfel zu bezwingen, aber bei Höhenmarke 7.600 m siegte angesichts der großen Schneemassen und der hohen Lawinengefahr die Vernunft, und wir beschlossen betrübt, das Vorhaben abzubrechen. Bis dann, Gasherbrum2, und großes Ehrenwort: Ich werde bald wiederkommen!So ist es mir also während der Bergsaison in Pakistan ergangen: ein fantastisches Abenteuer in einem Land, dessen Schönheit schwer in Worte zu fassen ist… am besten, man erforscht es auf eigene Faust! Bis zum nächsten Mal!