Der Charme des Monte Tesoro
Für mich steht der Begriff „Gebirge“ nicht nur und nicht ausschließlich für einsame, hohe Gipfel. Gefühlsmäßig verstehe ich das Konzept Berg als viel weiter gefasst und mache es mir jedes Mal zu eigen, wenn es mir gelingt, mich im Kontakt mit der Natur und dem Wind abzuschotten. Ich liebe die 2.000er und 3.000er und die unumgänglichen Herausforderungen, die damit verbunden sind. Ich finde es jedoch auch nicht schlimm, wenn sich mir die Möglichkeit bietet, auf eine einfache und schneller zu erreichende, nahe gelegene Bergspitze auszuweichen.
Der Monte Tesoro an der Grenze zwischen den Provinzen Lecco und Bergamo ist ein sanfter Gipfel auf dem Kamm des Resegone, der genau diese Bedingungen erfüllt. Man kann ihn nach einem schwierigen Arbeitstag besteigen oder vielleicht auch vorher, um Licht und Energie zu tanken, die jeden Tag bereichern. Je nach verfügbarer Zeit kann man den Berg auf verschiedenen Wegen erreichen. Der schnellste und einfachste beginnt am Teich Pertus, zu dem man leicht mit dem Auto gelangt.
Ich bin überzeugt, dass man für jede Wanderung die richtige Ausrüstung mitnehmen muss. Man sollte weder den Berg selbst noch die umgebende Natur unterschätzen, selbst wenn man nicht allzu schwierige Routen in Angriff nehmen will. Für diesen kurzen, aber trotzdem anspruchsvollen Trail sind die Braies Up einfach ideal. Die Sohle aus Vibram sorgt bei jedem Schritt für sicheren Halt und bietet mir zuerst auf dem Pflaster und dann auf den letzten Abschnitten auf dem nackten Stein einen dynamischen Abstoß. Der Schuh ist bequem und hält den Fuß gleichzeitig sehr kühl, ist also perfekt für das Klima im Frühling und Sommer. Anna, die sich entschlossen hat, mich zu begleiten, wollte hingegen nichts riskieren. Nach einer schlimmen Verstauchung, die sie sich im letzten Jahr durch ungeeignete Schuhe zugezogen hat, bevorzugt sie jetzt die Steinbock GTX, die ihr auf jedem Gelände Sicherheit und Stabilität geben.
Der Weg zum Monte Tesoro ist sehr exponiert mit vielen Auf- und Abstiegen und bietet schöne Ausblicke auf die Berge von Lecco und den Comer See. In etwa einer halben Stunde erreicht man den Gipfel auf einer Höhe von etwas mehr als 1.400 Metern, wo sich eine besondere Schutzhütte befindet, in deren Innenbereich eine den Gebirgsjägern gewidmete Gedenkstätte untergebracht ist. Das Panorama ist fantastisch. Die Hütte liegt auf einer Linie mit dem Gebirgskamm des Resegone, über dem die Grignetta aufragt. Unten sehen wir den gesamten Ausläufer des Comer Sees bei Lecco und den Annone-See. Es ist unmöglich, sich von der Aussicht loszureißen, bevor man den Sonnenuntergang bis zur Neige ausgekostet hat, bevor die Sonne verschwunden und dem Blau gewichen ist, das die Nacht ankündigt.
Auch die Temperaturen beginnen zu sinken, während wir in die Dunkelheit hinabsteigen, aber ich fühle mich in der Karakorum Jacket sehr wohl, da sie mich vor dem Wind schützt, ohne mich zum Schwitzen zu bringen. Anna, die viel schneller friert als ich, weiß das Futter ihrer neuen Jacke Karakorum Prime Evo zu schätzen, die optimal isoliert, ohne allzu sehr aufzutragen.
Nach kurzer Zeit kehren wir zu dem Teich Pertus zurück, um dort noch in aller Ruhe die letzten Lichter verschwinden zu sehen. Die hohen und einsamen Berge über uns hüllen sich langsam in Dunkelheit und strahlen in einem Abendlicht, das nur im Gebirge zu sehen ist.