Zu den Schutzhütten der Brenta-Dolomiten
Schutzhütten im Gebirge sind Orte, die unzählige Geschichten erzählen und jeder seine eigene erleben und schreiben kann. Schutzhütten bedeuten Wärme, gutes Essen, Kartenspiel, traumhaftes Abendrot, eine Stille, die vom Wind, der über die Felsen streicht, ihren Rhythmus erhält. So gerne wir die Seele der Berge in unserem Zelt erleben, haben diese Hütten ihren eigenen Reiz, dem wir nicht widerstehen können. In einer Gebirgslandschaft aus Felsen, Zinnen, steilen Gipfeln und Geröllfeldern, sind Schutzhütten ein Bollwerk von unschätzbarem Wert, das es zu erhalten gilt.
Die Gebirgsgruppe der Brenta-Dolomiten ist einer dieser Orte. Es ist die einzige Dolomiten-Gebirgsgruppe östlich der Etsch, vielleicht der Grund für unsere besondere Neugierde und ihre große Anziehungskraft. In den Brenta-Dolomiten, diesem fabelhaften Reich der Felsen und majestätischen Gipfel, gibt es zahlreiche, von Kalkgestein umgebene Schutzhütten in einem Panorama von atemberaubender Schönheit. Wir wollten diese Dolomiten-Gebirgsgruppe in drei Tagen auf einem Trekking-Rundkurs queren und das Territorium der Berghütten Graffer, Stoppani, Tuckett, Brentei, Tosa-Pedrotti, Selvata und Croz dell'Altissimo erforschen.
Unsere Tour startet in Andalo, Provinz Trento, am Paganella-Massiv, wo nichts die magische Felsenlandschaft ankündigt, die wir bald durchwandern werden. Mag sein, dass die Ostseite der Dolomiten-Gebirgsgruppe nicht so berühmt ist wie die Westseite, aber der lange Zustieg beschert einige reizvolle Überraschungen. Wir wandern einen ganzen Tag in voller Einsamkeit, langsam verflüchtigen sich die Gedanken, die den Kopf anfangs noch schwer machten. Dann kommen wir in eine grüne Schlucht mit hellen Felsbrocken, die von Dolomitenwänden umgeben sind.
Felsen, Schluchten und Kalksteingeröll auf unserem Weg machen die Wanderung besonders und bescheren Momente der Emotionen. Der Himmel verdunkelt sich, die Anstrengung macht sich bemerkbar, Stille und absolute Einsamkeit umgeben uns, bis sich urplötzlich eine grüne, felsige Schlucht vor unseren Blicken auftut. Hier betreten wir das Reich der Schutzhütten.
Die Grafferhütte, unsere Unterkunft für die erste Nacht, lässt uns einen fantastischen Sonnenuntergang erleben, mit einer Stille, die wir so lange gesucht haben und die uns auf unserem Weg stets begleitet hat. Beim Aufwachen am nächsten Morgen haben wir ein Wolkenmeer unter uns, in das wir auf unserem Weg eintauchen und aus dem immer wieder neue Dolomitenwände hochaufragend hervortreten.
Die Hütte Tosa-Pedrotti ist unser Quartier für die zweite Nacht; sie liegt in einem felsigen Amphitheater, wo das Licht der untergehenden Sonne in den Schlafsälen erlischt, während auch die letzten Nachzügler den Gemeinschaftsraum verlassen, in einem feierlichen, leisen Ritual, das auf den kommenden Tag vorbereitet. Ein Tag, an dem jeder von uns mit umgeschnalltem Rucksack weiterwandert und die eigene, unvergessliche Geschichte schreibt. Eine Geschichte, die schlussendlich die gleichen Ingredienzen enthält, aber uns immer wieder mit neuem Staunen erfüllt.
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