Höhenweg 1 im Aostatal: der Pfad der Riesen
Im täglichen Leben sind wir immer auf der Suche nach intensiven, spannenden und mitreißenden Erfahrungen. Eine Wanderung in den Bergen ist solches Erlebnis: Wir wachen frühmorgens auf, damit wir genug Zeit haben, unser Ziel zu erreichen, laufen durch die Natur, bewundern die Aussicht und kehren im letzten Licht der Abenddämmerung nach Hause zurück. Wenn uns das nicht genug ist, wünschen wir uns oder planen, mehrere Tage mitten in der großzügigen Berglandschaft zu verbringen.
Auf diese Weise wird der Höhenweg zu einer Route, die unser Bergerlebnis steigert, seine Freuden, aber auch die Strapazen und Emotionen wie Befriedigung oder Angst verstärkt.
Die Höhenwege sind die Etappen eines Ausflugs in die Berge, bei dem die Pässe und Abzweigungen an aufeinander folgenden Tagen zu neuen Bezugspunkten in einem kontinuierlichen Auf und Ab von Tälern und Panoramen werden.
Für diesen Sommer hatten wir uns vorgenommen, auf der Suche nach ursprünglichen und einsamen Landschaften und Gebieten dem Höhenweg Nr. 1 im Aostatal zu folgen. Wir brachen also bei Gressoney Saint-Jean im Gressoney-Tal am Fuße des Monte Rosa auf und standen nach 7-tägiger Wanderung vor dem Mont Blanc in Courmayeur.
Eine Strecke bzw. Wanderung mit einer Länge von 120 km und 9 500 m Höhenunterschied, die uns viele unauslöschliche Bilder und Eindrücke geschenkt hat.
„Alta Via dei Giganti”, der Höhenweg Nr. 1 des Aostatals oder auch „der Riesen”, führt über die Gebirgskämme und Täler am Fuße einiger der höchsten Gipfel Europas wie Monte Rosa (4.634 m), Matterhorn (4.478 m) und Mont Blanc (4.810 m). Die Alta Via verläuft, wie der Name schon sagt, in der Höhe und berührt entlang des Weges oft die 2 700-Meter-Marke der verschiedenen Pässe, bis man die 2 925 Meter des Col de Malatrà erreicht, den letzten Punkt auf dem Höhenweg, der den schönsten und direktesten Ausblick auf den Mont Blanc bietet.
Der Weg ist gesäumt von Hochgebirgsseen, wunderschönen Wasserflächen, umgeben von der unglaublichen Landschaftskulisse zwischen grauem Gestein und grünen Talsenken. Genau hier, auf einer Höhe von 2 500 Metern, schlugen wir jede Nacht unser Zelt in der Gesellschaft einiger einsamer Murmeltiere und Steinböcke auf.
Auf dem Höhenweg Nr. 1 des Aostatals begegneten wir einer wilden und manchmal wirklich rauen Bergwelt mit langen Auf- und vielen Abstiegen. Wir durchquerten zahlreiche Täler und hatten eine unvergleichliche Aussicht auf das herrliche Panorama mit den Riesen, deren Gipfel über 4 000 Meter hoch sind und die wir abends vor unserem Zelt bewunderten, wenn sie sich in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne rot färbten.
Ein unglaublicher Ausflug, von dem wir die Bilder der Sonnenuntergänge am Rande des Sees mit Blick auf das Matterhorn, den Mont Blanc und den Monte Rosa, die klaren Abende und Nächte im Zelt sowie ein heftiges, nächtliches Gewitter in Erinnerung behalten werden, das uns in ein Biwak trieb, und schließlich den sternenklaren Himmel, durch den zahlreiche Sternschnuppen flogen, mit unserem festen Vorsatz, auf Reisen und bei Bergwanderungen noch unzählige solcher Momente zu erleben.
For further information and details about this path, visit the Focus On Trip website: focusontrips.com/europa/alta-via-1-valle-d-aosta-guida-consigli/