1960 - Die Erstbesteigung von Dhaulagiri
Der Dhaulagiri ist der siebthöchste Berg derWelt, der Aufstieg ist besonders schwierig undgefährlich. Die Menschen in Nepal sagten schonimmer, dass der Gipfel einer weißen Burg gleicht,die auf den Wolken schwebt. Deshalb nennen sieihn „Weißer Berg“ धौलागिरी.
Berühmt-berüchtigt für die schwierigen Wetterverhältnisse, wird das Dhaulagiri-Massivfortwährend von Stürmen und Lawinen bedroht.Es überrascht daher nicht, dass der Berg vor 60Jahren zu den letzten noch nicht bezwungenenAchttausendern gehörte.
Hier kannst du die legendäre Geschichte seiner Eroberung nachlesen. Eine Geschichte der Erfolgeund Opfer, der Erschöpfung und des Ruhms,die von einem Team mutiger Pioniere an einem unvergesslichen Tag im Mai geschrieben wurde.
1960. Nachdem der Schweizer Max Eiselin16 erfahrene Bergsteiger aus fünf Ländernausgewählt hatte, hielt er die Zeit für gekommen,den Aufstieg auf den Weißen Berg zu wagen. Zuseinem Team gehörte auch der legendäre, damals28jährige Österreicher Kurt Diemberger, der – wiedas gesamte Team – mit seinen von Dolomite hergestellten Lieblingsschuhen ausgerüstet war.
Das Team wollte etwas bisher noch nie Gewagtes versuchen: sie planten sich dem Gipfel mit einem Flugzeug zu nähern, auf einem Gletscher zulanden und von dort aus die letzte Etappe zumGipfel zu starten.
Aber wie bei jeder erzählenswerten Geschichte,lauerte das Unvorhergesehene hinter der Kurveund am 5. Mai zerschellte das Flugzeug „Yeti“am Gletscher. Glücklicherweise wurde niemandverletzt, doch wurde durch diese Katastrophe dasTeam in drei örtlich getrennte Gruppen geteilt.
Kurt Diemberger befand sich in der Gruppe,die dem Gipfel am nächsten war: eine Hand vollMänner, die keine Zeit mit Akklimatisierung und Vorbereitungen für den finalen Aufstieg verlieren wollten.
Die Himalaya-Götter waren jedoch Diembergerund seinen Kameraden nicht gut gesinnt. Tag umTag fegten fürchterliche Schneestürme über dieWege zum Gipfel und der Erfolg der Expeditionhing an einem seidenen Faden.
Schließlich beschlossen die Götter doch nochgnädig zu sein und den Mut dieser Männer zubelohnen.
13. MAI 1960. Nach einem kritischenund unglaublichen Aufstieg ohne Sauerstoff,erreichten Kurt Diemberger, Peter Dienner, ErnstForrer, Albin Schelbert und die Sherpas Nawang Dorje und Nima Dorje den Gipfel. Der Himmel warblau und wolkenlos, Sturm und drohende Wolkenhatten sich verzogen. Die Männer waren erfülltvon Freude, Befriedigung und der Gewissheit, Geschichte geschrieben zu haben.