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Mit Dolomite in Montenegro

11 November 2019

Wer in Montenegro on the road unterwegs ist, bereist ein Land ohne Autobahnen und Ampeln, dessen Bevölkerung, Nachfahren nomadischer Kriegerstämme, viel umherzieht und im Rhythmus der Jahreszeiten und der zerklüfteten Bergketten ihren Standort wechselt. Während sich nämlich im Winter ein Großteil der Einwohner in der Hauptstadt Podgorica aufhält, kehren die meisten Montenegriner im Frühjahr in die nördliche Gebirgslandschaft und in die Täler zurück.

Yumi sitting outside a typical Balcan house

Montenegro ist eine üppig grüne Lunge für beherzte Menschen. Entlang der Straßen gibt es weder Leitplanken noch eine Beleuchtung. Auf der Karte scheint alles in der Nähe zu liegen, aber in Wirklichkeit handelt es sich um abenteuerliche Strecken auf Rädern! Die Leute sind offen, sympathisch und fast immer hilfsbereit, meilenweit entfernt von der üblichen Stereotypen.  

Elo e Yumi smiling on a boat

Dann die Aussichten, die wirklich atemberaubend sind, nicht nur aufgrund der wunderschönen Kloster, die man an den Straßen sieht (und die für uns Europäer glücklicherweise kein ungewohnter Anblick sind), sondern auch Kaskaden, kristallines Wasser, unbewohnte Täler, Hirten, Schafsherden und Hammel, Gruppen von freilebenden Wildpferden … unvergessliche Eindrücke, Kontakte und Verschnaufpausen.

Die Natur spielt in dieser zauberhaften Gegend die Hauptrolle. Wir folgen flussabwärts dem Tara – der weltweit zweitlängsten Schlucht nach dem Grand Canyon im amerikanischen Bundesstaat Colorado – mit einem Rafting Schlauchboot. Hier gibt es keine Hotels, sondern nur Campingplätze, und das Flusswasser ist so rein und jungfräulich wie das eines mexikanischen Cenote.

Das eiskalte Wasser müsste eigentlich jeden abschrecken, aber die Lust auf ein Bad gewinnt die Oberhand. Hier – wie überhaupt im Leben – lautet mein Ratschlag: einfach kopfüber hineinspringen!

Rafting on the Tara river

„Outdoor“ bedeutet hier die einzigen Alpen in Südeuropa: Sie ähneln unserem Gran Sasso in Italien, sind aber stiller und geheimnisvoller. Wir dringen samt unserer Notizbücher in das Bergmassiv Durmitor mit seinen düsteren, strohigen Farben ein, rundum ist keine Menschenseele zu sehen, sodass wir die Schönheit der Natur in ungestörter Beschaulichkeit genießen können. Wir gelangen über die Abhänge dieser unglaublichen Landschaften zum Schwarzen See im Nationalpark Gora, und tanken beim Anblick immer anderer Kulissen neue Energie, wie sie nur eine anstrengende Wanderung in der Natur schenken kann.

Wir kommen durch Plav und verlieben uns in die mittelalterliche Atmosphäre dieses Städtchens, das wie ein Juwel in die Landschaft eingebettet ist. Danach schippern wir über den Scutarisee, den größten der Balkanhalbinsel, der sich über 450 km erstreckt, und fühlen uns ein bisschen wie in Asien oder auch in Schottland, während die spröde, melancholische, macchie-artige Vegetation mehr als 350 Vogelarten, die jedes Jahr in dieses Paradies zurückkehren, ein ideales Habitat bietet.

Yumi looking the nature on a boat

Der Massentourismus ist hier zurzeit noch nicht denkbar, dafür sind Montenegro und seine Küste zu unwegsam! Die Ausnahme bilden Budva und Sveti, Orte, die gar nicht wie typische Urlaubsziele wirken. Das Meerwasser ist kristallklar und sauber wie im Nachbarland Kroatien, die Landschaft üppig und grün. Wer sich bei der Rückreise zu dem kleinen staatlichen Flughafen begibt, der nur von drei Gesellschaften angeflogen wird, versteht nur zu gut, warum die Besucher eigentlich lieber noch bleiben möchten, um das Land gründlich zu erforschen und besser kennenzulernen.

Yumi walking on a pier

Wenn es in unserer Welt etwas gibt, das nie langweilig wird und immer Wohlgefühl vermittelt, dann ist es die Natur … und hier in Montenegro gibt es so viel davon, wie das Herz begehrt.