Wissenswertes über die Schwierigkeitsgrade von Routen
Bei einem Ausflug ist es nie einfach, den Schwierigkeitsgrad einer Route einzuschätzen. Gerade in den Bergen gibt es eine Vielzahl von subjektiven Kriterien, aber wer die wichtigsten Aspekte kennt, die zu beachten sind, kann auch als Anfänger die charakteristischen Merkmale eines Wanderwegs beurteilen.
Einschätzung nach körperlicher Leistungsfähigkeit
Wie bereits gesagt, gibt es subjektive Aspekte, die vor allem mit unserem Vorbereitungsgrad in Zusammenhang stehen. Gerade deshalb ist es zunächst von grundlegender Bedeutung, zwei konkrete und messbare Parameter zu berücksichtigen, um die Durchführbarkeit einer Wanderung zu beurteilen, nämlich die zurückzulegende Entfernung und den erwarteten Höhenunterschied. Der erste Wert gibt die Streckenlänge in Kilometern an, während uns der zweite einen Hinweis auf die Steigung liefert, die wir unterwegs bewältigen müssen. Anhand dieser beiden Angaben bekommen wir eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie lange und schwierig die Wanderung sein wird und ob das eigene körperliche Leistungsvermögen dafür ausreicht.
Wenn Sie wirklich keine Ahnung haben, wie viel Sie sich zumuten können, testen Sie sich am besten erstmal selbst, indem Sie Ihre Ausdauer beim Gehen erproben: Sie beginnen mit kurzen Spaziergängen auf ebenen Wegen, vielleicht im nächstgelegenen Park, und steigern sich dann allmählich, indem Sie sowohl längere als auch steilere Strecken in Angriff nehmen. Machen Sie sich Notizen über Ihre Eindrücke bei den verschiedenen Aktivitäten, so dass Sie Ihre Fähigkeiten mit der Zeit vergleichen können.
Beurteilung der Schwierigkeiten aus technischer Sicht
Betrachten wir nun die rein technischen Aspekte. In Italien wird der Schwierigkeitsgrad der Bergpfade vom italienischen Alpenverein (CAI) klassifiziert, der versucht, die Routen anhand einer sehr einfachen Skala objektiv zu bewerten.
Hier erfahren wir konkret, wie sich die verschiedenen Kategorien unterscheiden und nach welchen Kriterien der Schwierigkeitsgrad der einzelnen Wanderwege beurteilt wird:
T - „für Urlauber” ‒ eine Route auf einer nicht asphaltierten Straße für Fußgänger und Radfahrer, die gut ausgeschildert ist.
E - „für Wanderer” ‒ eine solche Route verläuft meistens über Berg- oder Hügelpfade. Auch bei diesem Schwierigkeitsgrad ist die Strecke gut erkennbar, aber im Gegensatz zu Kategorie T handelt es sich nicht um eine Straße oder einen Rad-/Fußweg, sondern um natürliches Berggelände, wo der Wanderer eine entsprechende Ausrüstung ‒ zuallererst Trekkingschuhe ‒ braucht, damit seine Sicherheit gewährleistet ist, aber vor allem auch wissen sollte, wie man sich mit Hilfsmitteln und Techniken orientiert.
EE - „für erfahrene Wanderer” ‒ EE-Routen weisen in der Regel technische Schwierigkeiten auf, die nicht zu unterschätzen sind, wie exponierte oder anspruchsvolle Passagen oder Abschnitte, bei denen der weitere Verlauf nicht ohne Weiteres ersichtlich ist (zum Beispiel steinige, unwegsame Gebiete, die kaum mit Markierungen versehen sind). In diesen Situationen muss man das Gelände „lesen” können, um den besten Weg zu finden, und sich natürlich auch mit Navigationsinstrumenten, Kartographie- und Orientierungstechniken auskennen.