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Achtung und Respekt vor dem Berg in 5 Regeln

29 September 2022

Alle anspruchsvollen Wanderfreunde verstehen die Berge und die Natur vor allem als wertvolle Ressourcen, die ihnen ermöglichen, eine einzigartige Dimension in sich selbst zu entdecken, indem sie ein stabiles inneres Gleichgewicht schaffen. 
Die zahlreichen Einschränkungen aufgrund der gesundheitlichen Notfälle machten sogar einen Spaziergang außerhalb unserer Wohn- und Arbeitsstätte zu einem lebenswichtigen Bedürfnis  schon ein einfacher Aufenthalt im Freien und die Bewegung helfen nämlich dem Geist, sich zu befreien, und dem Körper, sich zu regenerieren. Im Zuge dieses „wiederentdeckten” Verlangens nach der Natur, die infolgedessen häufig besucht wird, kommt es in einigen Fällen jedoch leider zu einem Verhalten, das von mangelndem Respekt vor den wichtigen Regeln geprägt ist, die man stets auf der Grundlage eines achtsamen Umgangs mit der Gebirgslandschaft befolgen sollte. Der Berg ist kein Ort der Anarchie, sondern der Gebote, die zwar ungeschrieben sind, aber dennoch zum Schutz der Landschaft, die aufgewertet werden soll, streng eingehalten werden müssen. Hier fünf dieser wichtigen Regeln:


 

1) Wie entsorgt man den unterwegs entstandenen Abfall? Viele Wanderer, die sich mehr in der Stadt als auf Bergpfaden aufhalten, machen sich über das Thema Abfall wenig Gedanken. Oft beklagen sie den Mangel an Abfallbehältern und halten es deshalb fast für selbstverständlich, dass der Müll achtlos weggeworfen wird. Man sollte jedoch bedenken, dass die Abfallentsorgung in den Bergen sehr kostspielig ist, und man kann sich auch gut vorstellen, dass die in flachen Gegenden üblichen, traditionellen Methoden wie die Haus-zu-Haus-Sammlung in großer Höhe oder in einem unwegsamen Gebiet kaum praktikabel sind. Das bedeutet, dass oft sogar der Einsatz eines teuren Hubschraubers erforderlich ist. Die fehlenden Abfallbehälter lassen nur einen möglichen Schluss zu: Wer in den Bergen unterwegs ist, muss seinen Müll immer zurück nach Hause bringen. Für den einzelnen Wanderer ist es keine große Mühe, seinen Abfall nach dem Sonntagsausflug heimzutragen. Es gehört nicht viel dazu, eine Bananenschale und ein paar Käsereste mitzunehmen, aber es ist von unschätzbarem Wert für den Umweltschutz.

2) Respekt vor der Natur: Blumen sind keine Souvenirs, und Tiere sind keine Feinde! Dazu gibt es nicht viel zu sagen, denn es wurde schon uns Kindern eingebläut und hat immer noch seine Gültigkeit: Was in der Natur ist, muss in der Natur bleiben! Deshalb dürfen keine Blumen gepflückt oder Pilze nur aus dem Grund zertreten werden, weil sie nicht genießbar und giftig sind, damit der Lebensraum nicht zerstört wird, in dem nichts überflüssig oder von zweitrangiger Bedeutung ist. 
Das Gleiche gilt auch für die Fauna: Vipern und Schlangen sind zum Beispiel keine Feinde, sondern wie alle Tiere des Waldes die rechtmäßigen Bewohner einer Naturlandschaft, wo der Mensch nur auf Zehenspitzen gehen sollte.

3) Angst vor Wildtieren und Neugier. Das Beobachten von wilden Tieren ist sehr spannend, aber oft beobachten uns die Tiere ihrerseits, deshalb ist es nicht immer einfach, sie zu entdecken. Sie bemerken unsere Anwesenheit (dank ihres hochsensiblen Geruchssinns und Gehörs) schon lange im Voraus, sind scheu und bleiben auf Distanz. Wenn wir jedoch zufällig Tiere entdecken, sollten wir den Moment aus sicherer Entfernung genießen, ohne in Panik zu geraten, sie zu stören oder mit Futter anzulocken. Der Versuch, sie zu zähmen, stellt eine Bedrohung ihrer wichtigen ursprünglichen Instinkte dar.

4) Selbstachtung. Der Respekt vor den Bergen umfasst auch den Respekt vor sich selbst. Zu erkennen, dass die Bergwelt eine große Herausforderung darstellt, ist bereits eine Übung in Demut, aber es ist genauso wichtig, sich für einen Ausflug entsprechend auszurüsten. Das geeignete Material reicht zwar allein nicht für das gute Gelingen aus, ist aber (neben vielen anderen) eine grundlegende Voraussetzung, um ein Abenteuer verantwortungsbewusst und mit etwas Sicherheitsspielraum zu bestehen. Wenn man das Konzept „teuer” für einen Moment vernachlässigt und sich zum Kauf einer hochwertigen Ausrüstung entschließt, wird man den eigenen Bedarf unweigerlich besser gewichten, also nach dem Motto „weniger, aber gut kaufen”!

5) Das Unsichtbare entdecken. Während eines Ausflugs präsentieren unsere geliebten Berge ein außergewöhnliches Schauspiel, das uns stets wie das erste Mal begeistert. Wir sollten aber auch ein Auge für all die Schätze haben, die im Hintergrund bleiben, und die verborgenen (kulturellen, naturalistischen oder ökologischen) Aspekte des Gebiets erkunden, um neue, noch reichere Erfahrungen zu sammeln.

Autor: Davide Canil (Kalipè Trekking)